19.04.2024 - 17:00 Uhr HOME | NEWS | TOUREN | BILDER | DOWNLOADS | LINKS | GÄSTEBUCH | KONTAKT
DAS TEAM
DIE TOUR
TAGEBUCH
 
Tag 1: Samstag 15.7.
Tag 2: Sonntag 16.7.
Tag 3: Montag 17.7.
Tag 4: Dienstag 18.7.
Tag 5: Mittwoch, 19.7.
Tag 6: Donnerstag, 20.7.
Tag 7-10: Fr-Mo
BILDERGALERIE
 
visit us
 
powered by
 
Google
Web transalps.de
 
Listinus Toplisten
 
 
 
     
 
TransAlp 2000: Tagebuch
 
Tag 2: Sonntag 16.7.2000
 
Sur En - Val d' Uina - Schlinig Paß - Sesvenna Hütte - Prad - Trafoi
 
Ich wachte auf - allerdings nicht vom Piepsen meiner Uhr - und im selben Moment sagte Susanne: "Ich glaube du hast den Wecker falsch gestellt, es ist nämlich schon 7:15 Uhr." Als ich die Uhr in die Hand nahm, fing sie plötzlich an zu piepsen. Hmmm, da habe ich wohl was falsch gemacht, aber wenigstens auf unsere inneren Uhren kann man sich verlassen...
 
 
Früstück im Hotel Val d' Uina  
Susanne war die Erste die mir zu meinem 26. Geburtstag gratulierte, juhuu. Dann machte ich das Handy an und empfing gleich einige Geburtstags-SMS (zum Glück habe ich das Handy über Nacht aus gemacht.). Nach dem Zähneputzen sprangen wir bestens gelaunt in unsere Radklamotten. Das Wetter sah gar nicht schlecht aus, aber es war noch bitterkalt (die Scheiben liefen sogar an). Also habe ich mich für die 3/4-lange Hose entschieden. Als wir um 7:40 Uhr zum Frühstücken kamen, wurde ich von meinen Teammitgliedern mit einem super Geburtstagsständchen überrascht. Aber auch das Frühstücksbuffet hatte einiges zu bieten: vom Bircher Müsli über hausgemachten Honig und allem Drum und Dran. Und dann bekam ich sogar noch vom Hotel einen Geburtstagskuchen mit Kerze und Schokoherz.
 
 
  Radlvorberetitung am Morgen
Nach dem gigantischen Frühstück packten wir unsere Taschen, Rücksäcke und füllten unsere Trinkblasen. Als wir nach unten kamen (5 Minuten zu spät) waren die Männer bereits dabei, die Räder zu putzen und zu ölen - so ein Service aber auch. Fast pünktlich um 9:10 Uhr ging es dann los: uns erwartete die wohl schönste Etappe der Tour durch das Val d' Uina. An diesem Tag musste Theo das Auto fahren.

Er kannte die Tour bereits und begleitete uns noch ein ganzes Stück, bis er wieder zurückfuhr. Zunächst ging es auf einem angenehm breiten, aber teilweise sehr steilen Schotterweg ins Val d' Uina, wo wir aus dem Schauen und Staunen bald nicht mehr rauskamen. Teilweise bekamen wir schon einen Vorgeschmack auf das was uns später erwartete. Nach einigen Kilometern kamen wir an eine Alm, an der wir eine kurze Riegelpause machten. Dort war es sehr kalt, und es begann leicht zu regnen. So fuhren wir schnell weiter. Dann kämpften wir uns durch tiefe Schlammlöcher und einige Bachüberquerungen (spätestens da war Schluß mit sauberen Rädern und wir hatten auch wirklich ein ganz schlechtes Gewissen, besonders nachdem uns Theo zu Beginn noch warnte: "Kinder, macht's ja die Radl ned dreckat").
 
 
 
 
Abfahrt in Sur En  
 
  Auf geht's!
Bis zu dem Wasserfall hatten wir abwechselnd Fahr-Schiebe- und Tragestrecken, teilweise über breite Geröllfelder. An diesem Wasserfall legten wir eine Foto- und Käsebrotsession ein. Anschließend fuhren bzw. schoben wir weiter und Theo kehrte, nachdem er sich warm eingepackt hatte wieder um. Kurz darauf mußten wir wegen einem abgebrochenen Weg eine kurze Kletterpartie einlegen, aber auch das schafften wir und was wir nun sahen war einfach nur traumhaft. Uns blieb wirklich die Luft weg, weniger von der Anstrengung, sondern vor Begeisterung. Wir kannten ja alle die Bilder aus diversen Bikezeitschriften, aber wenn man dann selber mitten in dem Massiv steht, kann man es vor lauter Glück gar nicht glauben. Ich versuchte die Eindrücke so re-alistisch wie möglich zu speichern und wir machten viele viele Fotos. Als dann auch noch die Sonne in die Schlucht schien, war unser Glück wirklich perfekt. Am Ende spuckte uns die gigantische Felsschlucht auf ein grünes Plateau - den Schlinig Paß. Wir machten noch ein Gruppenfoto um den letzten Blick auf das Val d' Uina festzuhalten. Stephanus war schon etwas fotogenervt und boykottierte einfach ein weiteres Foto, was mich sehr wunderte, denn er war es schließlich, der die letztjährigen Fotos weitaus am häufigsten anschaute... Männer!
 
Versteckbild - Theo im Felsen! Kletterpartie - und Heinz ohne Helm... Traumhaftes Val d' Uina
 
 
Theo packt aus!  
Zu diesem Zeitpunkt war Susannes Brille noch da... Der folgende Weg über den Schlinigpaß zog sich etwas. Er schlängelte sich immer bergauf - bergab auf einem schmalen Pfad und irgendwann kamen wir endlich an die Schweiz-Italien-Grenze. Als Susanne ankam meinte sie: "Vorher - nachher : was fällt euch auf?" Und ich wußte es sofort: jetzt war die Brille endlich weg. Sie fiel wohl nach einem Fehltritt und aus einem darauf resultierenden Sturz in den getarnten "Schlinigsee" von Susannes Kopf, wobei Susanne auch nicht trocken davonkam. Bald darauf kamen wir an die Sesvenna-Hütte, in die wir frierend einkehrten. Wir wärmten uns wieder mit Suppe und konnten einige Wanderer beeindrucken, als wir uns für die anstehende Abfahrt umzogen und alles anzogen was wir dabei hatten (wir hätten so genauso auf den Mt. Everest gehen können, aber es war auch dementsprechend kalt, besonders wenn man aus einer warmen Hütte rauskommt und gleich bergab fahren muß). Uns erwartete jetzt eine wahnsinnig steile Schotterpiste, auf der viele (freundliche) Wanderer hinaufwanderten. Meine Unterarme brannten und ich musste ab und zu anhalten, um sie zu lockern, sonst hätte ich für nichts mehr garantieren können. Aber dann kam endlich eine angenehmere Asphaltabfahrt bis Schlinig.
 
 
Was will man mehr?  
 
  !!
Dort angekommen zogen wir den ersten Teil unserer warmen Klamotten aus und weiter ging es bergab. Susanne fuhr voraus und flitzte prompt an dem Radabzweig vorbei - was unserem (Ersatz-)Guide Stephanus gar nicht gefiel - aber uns notgedrungen hinterherfahren ließ. Kurz darauf wartete Susanne brav, so dass wir das Stück wieder zurückfuhren und doch den Radweg (#10) nach Schleis nehmen konnten. Als Revanche leistete sich unser heutige Guide jedoch selbst eine Fehlentscheidung, bescherte uns damit aber immerhin einen super Ausblick ins Etschtal, in einem idyllischen Dörfchen mit Bauer und Hund. Da es dort allerdings nicht mehr weiterging, fuhren wir wieder zurück und nahmen den Weg weiter bergab. Wieder voll in Fahrt wurde Heinz (natürlich ohne Helm) beinahe von einem Traktor auf die Hörner genommen, worauf er sich postwendend bei einem Eichhörnchen revanchierte. Doch es war schneller. Die Strecke war so schön, dass Heinz am liebsten wieder umgedreht und die Strecke noch mal raufgefahren wäre (ich in diesem Moment auch, denn ich wollte nicht mehr länger bremsen - meine Unterarme!)
 
 
In den Fels geschlagener Weg!  
 
  Stephanus und Heinz
Die Sonne zeigte sich jetzt durchgehend von ihrer besten Seite und so konnten wir uns weiter ausziehen (das erste mal Kurzarm-Trikot, yeah!). Dann gab es auch noch eine Pinkelpause für die Susanne und die zwei Stehpisler! Der Weg führte anschließend auf einem Pfad an der Etsch entlang, wobei uns der Ersatzguide zielstrebig auf den Vinschgauradwanderweg führte, den wir schon vom letzten Jahr kannten. Dort setzte plötzlich ein heftiger Gegenwind ein, so dass wir uns ein Stück im Windschattenfahren übten. Als der Guide auf seine Karte schauen musste, nutzen wir die Gelegenheit und stärkten uns mit Proteinriegeln und Käsebrot (und das mitten auf einer Kreuzung, aber scheee wars!), denn wir wussten, dass wir noch einige Kilometer bergauf nach Trafoi zu strampeln hatten, was so auf viertelter Strecke zum Stilfser Joch lag.
 
 
Nach der Abfahrt von der Sesvenna Hütte  
Am Fuße des Anstiegs zum Stilfser Joch (Straße 38) schätzten wir den restlichen Weg auf ca. 10 km und 600 HM. Bald darauf setzte ein ganz feiner Sprühregen ein, was ausnahmsweise angenehm erfrischend war! So langsam zog sich das Feld auseinander, von den Männern war sehr bald nichts mehr zu sehen und nach Susannes Pinkelpause trat sie ganz schön in die Pedale. Wenn ich gewusste hätte, dass sich der Anstieg bis Trafoi noch so zog, hätte ich mir doch die Mühe gemacht und trotz des Bodys ‘ne Pinkelpause eingelegt. So auf dreiviertelter Strecke wartete Stephanus auf mich, und gerade in diesem Moment klingelte das Handy (Ralf auf dem Weg nach Hause von Frankreich oder so, um mir zum Geburtstag zu gratulieren). Etwas ausgekühlt machten Stephanus und ich uns auf die letzten Meter. Vor dem Hotel "Bella Vista von Gustav Thöni" erwarteten uns die anderen schon mit Regenerationdrinks (die Elefantenpisse!) in der Hand, bäh! Puh, an diesem Tag war ich wirklich froh am Ziel zu sein, so langgezogene Anstiege am Ende des Tages liegen mir wohl nicht so!
 
 
Susi  
 
  Letzte Pause an einer Strassenkreuzung
Nachdem wir die Räder weggesperrt hatten, wurden wir auf unsere Zimmer geführt, in dem ganz viele Geschenke für mich standen, uiiii! Auf der großen schönen Sonnenterasse vor unserem Zimmer mit der gigantischen Ortlerkulisse im Hintergrund feierten wir dann mit Rosé Champagner, Plastiksektgläsern und Wunderkerzen meinen Geburtstag. So stilvoll haben bestimmt noch nicht viele Transalper gefeiert (das ist halt der Vorteil eines Begleitfahrzeugs). In den drei Geschenken verbargen sich lauter praktische und schöne Dinge: 1 Buff, ein supergroßes Badetuch und ein Duschgel und Bodylotion "Viventi"! Vielen Dank noch mal!

Die letzten 10 Minuten bevor die Sonne hinter dem Ortlermassiv verschwand, nutzten wir sinnvoll, indem wir uns in die Liegestühle setzten und den Alkohol wirken ließen!
 
 
Die letzten Meter bis zum Hotel in Trafoi  
 
  Geburtstagssekt mitten im Ortlermassiv
Nach der Dusche trafen wir uns im Speisesaal. Im Schnelldurchgang wurden uns die 5 Gänge von einem netten jungen Mann serviert, und wie immer hat alles super geschmeckt. Zur Verdauung spazierten wir anschließend ein paar Höhenmeter die Stilfser-Schlampe (siehe späer) hoch. Das nächste Hotel "Madatsch" sah so einladend aus, dass wir es uns auch von innen anschauen mußten (man weiß ja nie wann man noch mal herkommt...). Der nette Hausherr zeigte uns kurz das Hotel (mit Schwimmbad und 7 Gänge Menü zum selben Preis wie unser Hotel!) und anschließend gab ich an der Bar noch eine Runde aus. Zurück in unserem Hotel tranken wir auch noch was bevor wir zum Ausklang noch eine kleine Wunderkerzensession inszenierten.
 
Prost! Tagebuch schreiben und relaxen Abendessen
 
vorheriger Tag nächster Tag
 
     
Viel Spaß! Grafik & Programmierung by © Karin Rieder 2008 • letzte Änderung 01.02.2008 • Impressum