23.04.2024 - 08:26 Uhr HOME | NEWS | TOUREN | BILDER | DOWNLOADS | LINKS | GÄSTEBUCH | KONTAKT
DAS TEAM
DIE TOUR
TAGEBUCH
 
Tag 1: Samstag 15.7.
Tag 2: Sonntag 16.7.
Tag 3: Montag 17.7.
Tag 4: Dienstag 18.7.
Tag 5: Mittwoch, 19.7.
Tag 6: Donnerstag, 20.7.
Tag 7-10: Fr-Mo
BILDERGALERIE
 
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TransAlp 2000: Tagebuch
 
Tag 4: Dienstag 18.7.2000
 
St.Caterina - Gavia Paß - Pezzo - Pejo di Fonti
 
Bericht von mir (Autofahrer):

 
  Theo und Stephanus startklar!
Heute war mein “Ruhetag” angesagt - so konnte ich an diesem Morgen alles ganz relaxed angehen: Waschen, packen, frühstücken, Fahrrad ins Auto packen, usw.! Als alle fertig waren, gab es das obligatorische Abfahrtsfoto. Und nachdem ich nochmal durch die Zimmer gegangen war und die Schlüssel abgegeben hatte, machte ich mich auch auf den Weg. Noch nicht einmal aus dem Ort hinaus, überholte ich die anderen, die wohl noch Tagesproviant einkauften. Ich schlängelte den Bus über die Passstraße des Gavia und war sehr froh, dass zu dieser Zeit noch sehr wenig Autos unterwegs waren. Oben angekommen bot sich mir ein total unwirkliches Bild. Ein von der Sonne bestrahltes, mit einer feinen Schneeschicht bedecktes Plateau. Ich hielt kurz und bewunderte den Anblick. Die kommende Abfahrt wurde eine große Herausforderung, denn die Straße wurde immer enger und die entgegenkommenden Autos immer mehr, so dass es an 2 Stellen Milli-meterarbeit wurde, an den Wohnmobilen vorbeizukommen. Aber ich schaffte es und tuckerte weiter über die Tonale Straße nach Pejo. Ich fand auch auf Anhieb das Hotel und checkte so gegen 12 Uhr ein, schleppte die vielen schweren Taschen auf die Zimmer und legte mich erschöpft eine Runde auf das Bett und schlief auch prompt ein.
 
 
Pudergezuckerter Gavia Paß  
Nach der aktiven Erholung zog ich mir meine Radlklamotten an (zum ersten Mal kurze Hose und kurzes Trikot) und machte mich auf den Weg nach unten in den nächsten Ort, setzte mich an einen Brunnen in die Sonne und schrieb das Tagebuch nach. Am späten Nachmittag fuhr ich die paar Kilometer wieder zurück, erkundete die Ortschaft und musste feststellen, dass diese hauptsächlich von Rentnern besucht wird. Vor unserem Hotel spielte ein Musiker und so setzte ich mich nochmal hin und wartete auf die fleissigen Teammitglieder.

Kurz darauf trafen sie auch ziemlich erschöpft ein. Heinz schnappte sich schnell den Autoschlüssel und machte sich auf die Suche nach neuen Magura-Bremsbeläge für seine Scheibenbremse, da von seinen nicht mehr viel übrig waren. Der Rest der Mannschaft machte sich unterdessen wie jeden Tag “Abendfertig”, d.h. duschen, anziehen und aufs Abendessen warten. In dem typischen italienischen Hotelspeisesaal gab es Salatbuffet und anschließend je nachdem, entweder Fisch oder Fleisch mit gebratenen Auberginenscheiben. Da Heinz immer noch nicht da war, machten wir uns langsam Sorgen. Doch kurz bevor der Speisesaal schloß kam auch er, und bekam sogar noch ein Stück Fisch und Bier.
 
Und wie das Team den Tag über die 2000 HM erlebten beschreibt Susanne folgenderweise:
 
 
  Stephanus am Gavia-Paß
Abfahrt um 9.00 h bei strahlendem Sonnenschein und mit einem gigantischen Frühstück im Bauch. Erster Stop beim Alimentari, um Verpflegung (Vinschgerl und Bananen) zu kaufen. Dabei haben wir wieder die Österreicher getroffen, allerdings nur noch vier davon. Einer musste die Tour leider wegen Knieproblemen vorzeitig abbrechen und vom Bike in den Zug Richtung Heimat umsteigen. Weiterfahrt um 9.15 h zum Gavia Pass über eine teilweise recht schmale Teerstrasse mit vielen Kehren durch eine wunderschöne Landschaft und zeitweise regem Autoausflugsverkehr. Theo und Heinz sind wie meistens vorausgedüst, der Berg-champion des Vortages, Stephanus, folgte mit einer Kehre Abstand und ich machte eine weitere Kehre später das Schlusslicht. Die "Winkverbindung" war aber über die Kehren hinweg immer gewahrt. Die Strasse schlängelte sich über ca. 7 km bis über die Baumgrenze hinweg.
 
 
Wohin zeigen Sie denn?  
Ein Rennradfahrer im kurzen Trikot und kurzer Hose überholte uns, trotz der niedrigen Temperaturen freundlich lächelnd. Kurz vor dem Rasthaus am Pass passierte man einen wunderschönen türkisblauen See, in den ich am liebsten gehüpft wäre, wenn es nicht so eiskalt gewesen wäre. Gutgelaunt wurde ich oben auf dem Pass von einem schon dick eingepackten Theo empfangen (11 h). Beim Betreten des Gasthauses habe ich erst mal einen Freudenschrei losgelassen, was wohl die anderen tiefgefrorenen Gäste etwas irritiert hat. Was solls! Nach einer Trinkpause (Wasser und Latte) haben wir uns den kompletten Inhalt unserer Rücksäcke übergestreift - selbst Heinz mit dicker Mütze, langer Hose, Fleecejacke - und haben uns wieder auf unsere Bikes geschwungen. Runter gings wieder über zahlreiche Kehren, vorbei an Leitplanken, deren Festigkeit man besser nicht testen sollte und immer mit dem festen Griff an der Bremse, weil die Strassenbreite selbst für ein Bike und ein entgegenkommendes Auto doch recht eng war. Einen Tunnel konnte man rechts umfahren, allerdings auf grobem Schotter und teils ohne Begrenzung zu dem senkrecht abfallenden Hang - nichts für höhenängstige Weicheier wie mich! An einem schönen Aussichtspunkt an der Strasse haben wir Brotzeit gemacht und unsere Vorräte verspeist.
 
 
  Heinz - nicht am Nordpol
Als wir da so gemütlich saßen und aßen, trauten wir unseren Augen kaum: Vorhin besagter Radrennfahrer kam immer noch freundlich lächelnd den Pass von der anderen Seite schon wieder hochfahren - immer noch in kurzer Hose und Trikot und ohne weiteres Gepäck. Alle Achtung! Nach unserer Stärkung ging es weiter im Tiefflug bis zur Abzweigung nach Pezzo. Dort mußten wir uns erst einmal wieder unserer Winterbekleidung entledigen, denn es wurde langsam richtig warm. Erstmals kam für mich die kurze Hose zum Einsatz. So ging es zunächst eben durch bunte Wiesen auf einer Teerstrasse dahin, bis wir ein kleines Örtchen erreichten. Es liegt mit seinen Natursteinhäuschen verträumt am Fusse des Montozzo, der uns alle insbesondere mich - noch recht schinden sollte. Von unten sah er allerdings noch ganz gemächlich aus. Auf Schotter, zum Teil auch ziemlich grob, ging es auf Serpentienen stetig und steil bergauf. Das Dörfchen unten im Tal wollte und wollte vom Anblick her einfach nicht kleiner werden. Mein Kreislauf hatte es vorgezogen, auch unten zu bleiben, was mir dann ziemlich zu schaffen machte. Ich wechselte immer zwischen Fahren und Schieben. Von Kurve zu Kurve schwanden Lust und Kräfte, aber es half ja nix... Weder die Männer noch eine Hütte war in Sicht. Weit oben in der Ferne konnte ich irgendwann eine Felswand erkennen, die man durchqueren konnte. Meine schlimmste Befürchtung war, dort oben ein paar mir bekannte Biker zu entdecken und selbst noch so weit unten zu sein. Nach weiteren - meiner Vorstellung nach - unzähligen Kurven und Höhenmetern kam dann doch noch auf der linken Seite das Rifugio Bozzi ins Blickfeld und es war endlich ein Ende abzusehen.
 
 
Rifugio Montozzo  
Die Herren hatten es sich schon gemütlich gemacht und nahmen mich freudestrahlend im Empfang, wonach es mir allerdings zunächst gar nicht zumute war. Bei einer Portion Spaghetti und trockener Kleidung kamen aber dann langsam die Lebensgeister zurück und ich konnte mich über meinen "Sieg" über den Berg freuen. Wir haben uns alle noch ins Hüttenbuch eingetragen und anschließend wieder auf den Weg nach oben gemacht. Dieser führte allerdings nicht über besagte Wand, sondern über einen steilen Übergang, der ein herr-liches Tal vor uns eröffnete. Endlich ging es wieder bergab über schmale Pfade, die teilweise Bergbächen glichen. Manches konnte man fahren, zum Teil musste man schieben. Jede Menge Murmeltiere beäugten uns interessiert. Auf einem Felsvorsprung hatte man einen Wahnsinnsausblick auf den knalltürkisfarbigen Stausee Lagi di Pian Palú. Nach einer ziemlich wackligen Brücke über einen Bach wurde plötzlich aus dem steinigen Wegerl ein wahrer Dschungelpfad. Links konnte man erahnen, dass es hinter dem fraushohem Gestrüpp steil bergab ging und rechts kitzelten mich dauernd wunderschöne lila Blumen an der Nase (was auf deren Höhe schließen lässt!).
 
 
  Gruppenfoto!!
Ein tolles Farbenspiel - blauer Himmel, türkises Wasser, sattes Grün und die bunten Blüten! Die Beschaffenheit des Weges wurde allerdings durch eine Kälberherde stark beeinflusst (Tretminen!), die in uns wohl potentielle Futterspender vermuteten und uns deshalb nicht durchlassen wollten. Stephanus schulterte dann doch lieber sein Bike und kletterte um sie herum, während Theo den direkten Weg durch die Meute bevorzugte. Nach dem Gatter konnten wir uns endlich wieder frei bewegen. Die Straße Richtung Pejo war oben allerdings ge sperrt, so blieb uns nur der Wanderweg mit vielen Stufen - tolles Downhillfinale! Er mündete bald wieder auf die Strasse, sodass wir die letzte Abfahrt nach Pejo auf Asphalt genommen haben. In Pejo Terme wurden wir mit Musik, einem Chanson-schmetternden Alleinunter-halter mit Hammond-Orgel, und von Karin empfangen. Heinz machte sich auf die Suche nach einem Bike-Geschäft, weil die vielen Pass-Strecken den Belag seiner Scheibenbremse aufgearbeitet hatten. In Dimaro, also 20 km weiter, wurde er endlich fündig. Somit war auch für ihn der nächste Bike-Tag gerettet.
 
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Viel Spaß! Grafik & Programmierung by © Karin Rieder 2008 • letzte Änderung 01.02.2008 • Impressum