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Tag 1: Samstag 10.7.
Tag 2: Sonntag 11.7.
Tag 3: Montag 12.7.
Tag 4: Dienstag 13.7.
Tag 5: Mittwoch, 14.7.
Tag 6: Donnerstag, 15.7.
Tag 7-10: Fr-Mo
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TransAlp 2001: Tagebuch
 
Tag 6: Donnerstag, 19.7.2001
 
 

Lago di Tovel (1.178m) - Malga Flavena - Passo Groste (2.443m) -
Rif. Gaffer - Madonna di Campiglio (1.500m) - Lago di Val d’ Agola -
Passo Bregn da l´Ors (1.836m) - Stenico - Sarcaschlucht -
Sentiero Marocche - Arco

 
 
So stell ich mir Heidiland vor!  
Obwohl es die ganze Nacht hindurch in Strömen regnete, konnten wir alle recht gut schlafen. Doch das laute Plätschern am Morgen ließ nichts Gutes für das Wetter auf der letzten Etappe deuten. Nachdem wir aufgestanden waren und feststellten, daß der Großteil der Wäsche noch nicht trocken war, suchte ich den Frühstücksraum auf. Nachdem da weit und breit noch nichts zu sehen war, beschloß ich zunächst einmal die Taschen zu packen und diese schon zum Auto zu bringen. Dabei stellte ich fest, daß diese lauten Tropfgeräusche gar nicht vom Regen herrühren, sondern nur von den vielen nassen Bäumen, die rund um das Haus standen. Und es war auch wieder ein kleines blaues Loch am Himmel zu erkennen. Als ich vom Auto zurückkam, saß ein Teil der Männer bereits im Speisesaal und warteten ungeduldig auf was essbares. Vom Personal war aber immer noch nichts zu sehen. Als wir dann endlich alle gemeinsam am Tisch saßen und es sogar auch was zu frühstücken gab (nicht so vollwertig wie an den letzten Tagen, aber immerhin!), war die Stimmung ein wenig gedrückt, warum weiß ich auch nicht, wahrscheinlich weil wir bereits die letzte (dafür aber längste) Etappe vor uns hatten.
 
 
  Steinig und steil
Vor der Abfahr kümmerten wir uns wie immer um die Räder, gaben ihnen die letzte Ölung und verabschiedeten uns diesmal wieder von Charly, der seine Etappe gegen die Autofahrt zu Gunsten von Stephanus einlöste. Wir beauftragten ihn noch, die Zimmer durchzusehen, falls wir ausversehen was liegengelassen hätten, und nahmen den Weg nach oben. Ich wunderte mich, daß Stephanus an diesem Tag einen so leeren Rucksack am Rücken hatte und sagte ihm das auch. Das ließ er sich wohl durch den Kopf gehen, denn einge Kilometer später fiel ihm ein, daß er seine GoreTex-Jacke im Schrank hat hängen lasse. Er drehte schnell um und hoffte, daß Charly noch da war und die Jacke gefunden hat. Doch Charly hat sich wohl schnell aus dem Staub gemacht - die Jacke war glücklicherweise noch im Schrank (Charly, Charly, Auftrag nicht erfüllt!!!)! Großes Glück für Stephanus, denn wie sich später rausstellen sollte wäre es ohne Jacke sehr ungemütlich geworden auf dem Passo Groste! Wir warteten währenddessen auf Stephanus. Als wir wieder vollständig waren, kämpften wir uns über die nassen Wege nach oben. Bald versperrte uns eine Gerölllawine den Weg. Bagger waren bereits dabei, den Weg wieder freizumachen. Staphanus und Charly hörten am Vorabend, wie diese Lawine abging, allerdings dachten sie eher an ein Donnern. Wir balancierten über die großen und losen Geröllbrocken mit den Rädern auf der Schulter und waren froh als wir drüber hinweg waren.
 
 
Da war tragen angesagt!  
 
  Tragen, tragen, tragen!
Danach ging es auf einem Forstweg weiter bergauf bis wir ins märchenhafte "Heidiland" kamen - eine scheinbar unberührte und saftig grüne Landschaft! Bald darauf wurden die Wiesen immer spärlicher und wir kamen dem steinigen und grauen Passo Groste immer näher. Fahrbar war ab dem Heidiland nichts mehr und so wechselten wir immer wieder zwischen Schieben und Tragen und kämpften uns Meter um Meter nach oben. Uns verfolgten die Wolken vom Tal und holten uns irgendwann ein. Es wurde unangenehm kalt und feucht. Da wir eingekreist waren von sehr hohen Bergen und kein Ziel zu sehen war, konnten wir immer nur ahnen wie weit es noch sein könnte. Nach jeder Kuppe hofften wir auf die Rifugio... irgendwann kamen wir auf ein Plateau. Da der Wind so verdammt kalt und stark blies, zogen wir uns alles an, was wir dabei hatten (spätestens hier wäre Stephanus ohne Jacke erfroren!). Und dann stand die Rifugio plötzlich vor uns. in dieser Liftstationshütte, in der zu dieser Jahreszeit so gut wie gar nichts los ist, wärmten wir uns und füllten unsere verlorenen Kohlenhydrate mit Spagetti auf. Von unserem Platz aus konnten wir unser nächstes Ziel - Madonna di Campiglio - bereits sehen. Da wir noch einige Kilo- und Höhenmeter vor uns hatten, machten wir uns bald auf den Weg. Die Abfahrt war im ersten Teil sehr grobschottrig und steil, was besonders dem Markus ohne Vorderbremse (seine Magura Louise hat den Druck verloren!) zu schaffen machte. In regelmäßigen Abständen mußte er die glühende Hinterradbremse abkühlen lassen, um die nicht auch noch zu “verlieren”.
 
 
Passo Groste - bald geschafft!  
Es ging hinab bis nach Madonna di Campiglio, der meiner Meinung nach immer noch scheußlichste Ort in Norditalien. Vom Ort ging es irgendwann auf einem Schotterweg weiter bergab. Stephanus wollte uns ganz stolz die Stelle zeigen, an der er bei unserer ersten TransAlp seinen Vorwärtssalto machte, doch diese Stelle war mittlerweile durch Holztreppen entschärft worden. Der kommende Trail war aber auch nicht ganz ohne - aber wir schafften es ohne Sturz. Irgendwann kamen wir auf einen größeren Forstweg. Nachdem wir nun wieder einige Höhenmeter zu strampeln hatten und sich die Sonne mittlerweile wieder durchgesetzt hatte, zogen wir uns mal zur Abwechslung aus. Auf einem “angenehm” steilen und breiten Forstweg schlängelten wir uns nach oben - Theo voran, dann Stephanus und Heinz, Susi und ich quasselnder weise, Fredl (Kreuzschmerzgeplagt) und Markus hinterher. An einem schönen See trafen wir uns alle wieder. Von da an war bis zum Passo Bregn da l´Ors wieder Schieben angesagt. Einem Teil der Gruppe war dieser Abschnitt bereits von der letzten Etappe der ersten TransAlp bekannt. Da ich damals die Autofahretappe hatte, freute ich mich umso mehr dieses doch noch erleben zu können. Doch merkte ich auch langsam, daß mein Akku ganz schön leer war. Einerseits sehnte ich mich danach, endlich in Arco anzukommen, auf der anderen Seite war damit die dritte Transalp schon wieder beinahe zu Ende. Diese Tatsache stimmte mich einerseits glücklich und andererseits traurig...
 
Rund um den Passo Groste -
Stein und Fels!
Fredl und Susi Stephanus samt Fliege - hat das Ziel schon fest vor Augen!
 
Ich kannte die große, durch die Sonne strahlende, grüne Wiese von den Fotos der anderen (die mit der Kuh!), aber selbst dort oben zu stehen war einmalig!!
 
 
Passo Bregn da l´Ors  
Anschließend hatten wir eine monsterlange Abfahrt vor uns, erst auf einem kleinen Pfad, später auf einem breiteren Forstweg. In einer Hütte machten wir noch einmal eine Pause und tranken Latte Macchiato und aßen Kuchen. Dann fuhren wir auf Asphalt hinab bis ins Tal. Die letzten Kilometer bis Arco bestritten wir dann nicht auf der Autofahrstraße, sondern fuhren gleich noch eine Mosertour (Marocche-Tour) über Dro bis nach Arco. Kurz bevor es dunkel wurde, so gegen 21 Uhr, kamen wir am Hotel an, holten die Schlüssel und ließen uns die Appartments zeigen. Vor lauter Stress, rechtzeitig vor der Dunkelheit anzukommen, die Zimmer zu beziehen und noch rechtzeitig irgendwo hinzukommen, wo es was zu essen gab, kam leider gar nicht die gemeinsame Ankunftsfreude auf, was sehr schade war. Charly war superfleißig und hatte alle Taschen nach oben geschleppt, obwohl er gar nicht dort wohnte, weil er mit Kiss, die heute nachreiste (allerdings mit dem Auto) in dem Hotel eincheckte. Supergenial war, daß er uns den Wunsch erfüllt hatte, die Kühlschränke mit Bier und Cola zu füllen. Da ich mir seit dem Passo Groste eine kalte Cola einbildete war deshalb auch meine erste Tat der Griff zum Kühlschrank - Cola bei 4 Grad, wow!
 
Nachdem das Zimmeraufteilungsproblem gelöst war und wir alle geduscht waren, marschierten wir in den Ort und gingen in die Pizzeria die allen noch gut bekannt war, denn dort aß Annett vor zwei Jahren “die” Spagetti "Tutti Frutti". Und wir hatten Glück, denn dort gibt es bis 1 Uhr warmes Essen. Neben reichlich Kohlenhydraten nahmen wir auch ohne schlechtem Gewissen Wasser und Wein bzw. Bier zu uns, denn das hatten wir uns jetzt verdient! Charly und Kiss kamen und saßen sich zu uns und gaben eine Runde Schnaps aus. Wie lange wir dort saßen, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr, jedenfalls haben wir uns anschließend noch in unserem Appartment zusammengesetzt und die leckere Nußtorte, die uns Kiss zur Feier des Tages mitbrachte, feierlich angeschnitten. Vielen, vielen Dank noch einmal!

Susanne und ich machten es uns auf der riesigen Schlafcouch in der Küche bequem und schliefen ziemlich schnell ein.
 
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Viel Spaß! Grafik & Programmierung by © Karin Rieder 2008 • letzte Änderung 01.02.2008 • Impressum